Ich habe eine neue Nachbarin. Es kann
nicht anders sein. Denn wie - und es ist mir wirklich ein Rätsel -
kann sich ein Mensch praktisch über Nacht in eine ausgewachsene
Elefantenkuh verwandeln? Sie stampft, sie stößt mit ihrem brandneuen
Rüssel Dinge um, verschiebt (wegen ihrer schieren Größe und weil
sie damit noch nicht zurecht kommt) ständig die Möbel und zu allem
Überfluss telefoniert sie Dienstagsnachts um zwölf (wenn ich um 7
raus muss) lauthals, mit kreischendem Lachen über die lustigsten
Witze der Welt lachend, mit irgendwem, den sie nicht mittags mal
anrufen kann.
An einem anderen Morgen, an dem ich endlich mal bis 10 Uhr schlafen kann, stöckelt sie (denn Elefanten tragen gerne Stöckelschuhe) morgens eine viertel Stunde lang durch ihre Wohnung und auf meinem Kopf herum, knallt ihre Wohnungstür zu und trampelt die Treppe hinunter, bis sie endlich an meiner Tür vorbei gestampft ist. Ich bin dann natürlich wach. Um halb 8.
Davor, dass ich Ohrstöpsel in meine Ohren stöpsel und dann den Wecker verschlafe, habe ich Angst und deswegen habe ich diesen Ratschlag gleich verworfen. Dann habe ich mir überlegt, ob ich der Dame mal ein Zettelchen an ihre Tür kleben oder ihr einfach mal einen Besuch abstatten soll. Aber irgendwie traue ich mich nicht. Soll ich das wirklich tun?
Weil vielleicht ist es ja auch ganz normal, wenn man in einer Mietwohnung wohnt und es gibt sie überall, diese Elefanten? Vielleicht haben manche von euch auch schon solche Erfahrungen gemacht und vielleicht bin ich einfach zu empfindlich und sollte mich nicht darüber aufregen?
Wenn dem aber wirklich so ist, und ich mir nie sicher sein kann, ob in einer anderen Wohnung niemand auf meinem Kopf herum trampelt, dann hoffe ich inständig dass ich am Montag ein Jobangebot der FAZ bekomme und deren Chefredakteurin werde - so gut bezahlt, dass ich direkt in mein eigenes Haus ziehen kann. Jawoll.
Weil ich so ziemlich frustriert war, Kopfweh und extremen Schlafmangel hatte, habe ich erstmal ein zimtig-buttriges Pull-Apart-Bread gebacken und es hat mich erfolgreich getröstet.
Sowas leckeres aber auch!
Zutaten:
1 Päckchen Trockenhefe
150 ml Milch
50 g Zucker
375 g Mehl
1/2 TL Zimt
1 Prise Salz
2 Eier
50 g Butter
Füllung:
100 g brauner Zucker
70 g Butter
2 TL Zimt
Zubereitung:
• Die Milch mit ein wenig Zucker erhitzen und wenn sie lauwarm ist, vom Herd nehmen. Nun die Hefe einrühren und beiseite stellen.
• Die Butter schmelzen und etwas abkühlen lassen.
• Den restlichen Zucker, Mehl, Zimt und Salz vermischen.
• Jetzt alle Zutaten (Hefemilch, Butter, Eier und Mehlmischung) miteinander verkneten. Der Teig sollte glatt und geschmeidig sein.
• Eine Schüssel ölen und den Teig hinein geben. Jetzt ca. 1 bis 1,5 Stunden gehen lassen, bis sich sein Volumen in etwa verdoppelt hat.
• Eine Kastenform einfetten.
• Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche erneut zusammen kneten. Dann zu einem Rechteck ausrollen.
• Die Füllung zubereiten: Hierzu Butter schmelzen und Zucker, sowie Zimt damit vermischen.
• Auf dem Rechteck gleichmäßig verteilen.
• Jetzt das Rechteck in drei oder vier lange Streifen schneiden, die ca. so breit sind wie die Kastenform.
• Diese Streifen aufeinander legen und in Rechtecke schneiden, die ca. so hoch sind wie die Kastenform.
• Nun die rechteckigen Stapel in die Kastenform 'stapeln' und noch mal ca. 1 Stunde an einem warmen Ort (ich habe meinen ausgeschalteten Backofen benutzt) gehen lassen.
• Zum Schluss bei 180 °C Ober-Unterhitze für 35-40 Minuten backen.
• Eigentlich sollte das Pull-Apart-Bread in der Form etwas abkühlen, bei mir hatte es nur so lange eine Chance, bis die Bilder gemacht waren. Dann habe ich es sofort verputzt. :) Vorher habe ich aber noch ein bisschen Zuckerguss darauf geträufelt.
Jetzt bleibt mir nur zu sagen: Wahnsinnig lecker! Saftig, zimtig, buttrig, weich, knusprig, unglaublich gut. Und gar nicht so schwierig und anstrengend, wie es aussieht. Es lohnt sich definitiv! :)
Bis bald,
Eure Selina ♥
Hallo liebe Selina,
AntwortenLöschendas sieht ja wieder grandios lecker aus ;-)
Morgen startet wieder backen mit Herz bei mir,
vielleicht hast du ja Lust mitzumachen.
A liabs Grüßle,
Andy
Das sieht toll aus :)
AntwortenLöschenAlso es gibt definitv überall solche Elefanten - ich habe seit 2 Monaten in der neuen Wohnung meine Nachbarn zum Teil noch nicht kennen gelernt, aber ich wette, sie sind Dickhäuter.
Dicke Haut braucht man da eben einfach, und man kann das gar nicht einschätzen - vielleicht hören die unter dir dich auch :/ Unser Nachbar hat sich jetzt schon 3 x bei uns beschwert, unter anderem weil wir Samstag um 12 Uhr nachts noch Besuch hatten. Ich find man kann verlangen, zB die Musik leiser zu drehen, aber man kann den Leuten halt leider auch nicht vorschreiben, sich an seinen Biorhythmus anzupassen, und wenn jemand wach ist und rumläuft, dann hört man das...
Aber wenn das mit den Absätzen und dem Telefonieren so schlimm ist, würde ich was sagen! Die Schuhe ausziehen ist ja kein Problem und das laute Telefonieren ist ihr bestimmt nicht bewusst... hoffe ich ;)
Soulfood vom Feinsten. Ich selber habe Glück. Ich wohne praktsich ganz oben. Da trampelt mir seltens jemand auf dem Kopf herum. Über mir ist nur noch der Trockenspeicher, und da läuft zum Glück nicht so oft jemand rum. Aber wenn doch, dann höre ich das auch. :o)
AntwortenLöschenWow, sieht mal wieder richtig lecker aus. Liebst, Emme ♥
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