Donnerstag, 17. März 2016

Pistazien-Orangen-Hefezopf


Das erste Mal Balkon dieses Jahr. Das erste Mal Sonne ins Gesicht und auf die Arme scheinen lassen, das erste Mal nicht frieren sondern die Wärme spüren. Das erste Mal draußen Kaffee trinken und Hefezopf schnabulieren, das erste Mal die Vögel hautnah zwitschern hören, die ersten zarten Knospen am Baum gegenüber bewundern und dabei zusehen, wie die Natur sich langsam ein zartgrünes Kleid überstreift. Jedes Jahr verzaubert mich der Frühling mit seinen Neuanfängen. Alles ist so frisch und klar, der Himmel frühlingsblau und die Luft rein gewaschen vom Regen der letzten Tage. Frisch und klar sind auch die Gedanken, die sich auf noch viel mehr sonnige, warme Tage freuen. Das erste Mal dieser Vorgeschmack vom Sommer.


Wie man merkt, bringt mich der Frühling auch immer dazu, dass mir poetischer Krimskrams aus den Fingerspitzen fließt, aber das ist nur ein weiterer Grund, warum ich ihn mag. Auch meine Motivation, die ich zusammen mit T-Shirts und kurzen Hosen im Keller gelagert habe, kommt zurück. Ich spüre richtig, wie meine Lebensgeister langsam zum Leben erwachen und in mir Pläne zu keimen beginnen, die ich diesen Frühling und Sommer umsetzen möchte.
Wie zum Beispiel das erste Mal einen Hefezopf für Ostern backen.


Und das habe ich sogar schon geschafft! Ein bisschen nervös war ich schon, weil ich mich noch nie an die komplizierte Flechttechnik gewagt habe - die am Ende dann gar nicht so kompliziert sondern ziemlich einfach war. Und so kann ich wieder einmal mein Motto auspacken: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Oh und wie ich gewonnen habe! Statt einen riesigen Hefezopf zu backen, der innerhalb weniger Tage kaum zu vertilgen und dann ausgetrocknet ist, habe ich stattdessen vier kleinere Zöpfe gebacken, von denen ich zwei schon eingefroren habe und die dann am Ostersonntag aufgetaut und noch mal kurz in den Ofen gesteckt werden sollen. Soviel zu meinem Plan. Und wie ist eurer so? Falls ihr Lust habt, auch ein paar kleine Hefezöpfchen zu backen und sie dann zum Osterfrühstück zu servieren, habe ich hier das Rezept für euch. :)

Zutaten
500 g Mehl
100 g Zucker
1 Prise Salz
2 Bio-Orangen
20 g frische Hefe
200 ml lauwarme Milch
2 Eier
100 g Butter
120 ml Sahne
60 g brauner Zucker
140 g Pistazien
100 g gemahlene Mandeln
100 g gehackte Mandeln
+ 1 Eigelb, etwas Milch und gehobelte Mandeln für die Deko

Zubereitung
• Butter schmelzen und abkühlen lassen. 
• Die Hefe zusammen mit 1 TL Zucker in die lauwarme Milch rühren und auflösen.
• Mehl, Zucker, Salz und die abgeriebene Schale einer Zitrone in eine Schüssel sieben.
• Die Butter, die Eier und die Milch mit der Hefe zum Mehl geben und mit dem Knethaken der Küchenmaschine gut verkneten.
• Mit einem Küchentuch abdecken und für 40 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
• Währenddessen die Füllung zubereiten: Von der zweiten Bio-Orange die Schale mit einem Sparschäler abtrennen und zusammen mit der Sahne und dem braunen Zucker in einen kleinen Topf geben. Aufkochen lassen.
• Die Orangenschale entnehmen und die Pistazien und die gemahlenen sowie gehackten Mandeln unterrühren. Abkühlen lassen, bis der Hefeteig fertig ist.
• Den Hefeteig aus der Schüssel auf eine sehr gut bemehlte Arbeitsfläche geben und nochmals durchkneten.
• Anschließend zu einem Rechteck dünn ausrollen. Dieses halbieren. Anschließend aus jeder Hälfte fünf gleich große Stränge schneiden.
• In die Mitte dieser Stränge gebt ihr nun die Füllung und lasst am jeweiligen Ende etwas Platz. Die Füllung wird darin verschlossen, indem ihr die jeweiligen Seiten zusammen bringt und den Teig zusammen drückt. Dies macht ihr nun mit allen Strängen.
• Jetzt kann geflochten werden! Ich verlinke euch hier die Anleitung, nach der ich die Hefezöpfe geflochten habe.
• Am Ende entstehen zwei lange Hefezöpfe, die ihr dann in der Mitte halbiert und deren Enden ihr gut zusammen drückt.
• Die vier Hefezöpfe werden nun auf zwei mit Backpapier ausgelegte Backbleche gelegt. Das Eigelb wird mit der Milch verquirlt und mit einem Pinsel auf den Hefezöpfe verteilt. Zuletzt mit den gehobelten Mandeln verzieren.
• Im auf 150 °C Umluft vorgeheizten Ofen werden die Hefezöpfe nun für 35-40 Minuten gebacken - ein Blech auf einer oberen, das andere auf der untersten Schiene.
• Wenn die Hefezöpfe gebacken sind könnt ihr sie auf Kuchengitter transportieren und komplett abkühlen lassen.
• Mit Puderzucker bestreuen und genießen - oder, wie ich, in Gefrierbeutel packen und einfrieren.

Ja, die Zubereitung ist ein klein wenig zeitintensiv, aber es hält sich wirklich in Grenzen und ist nicht sehr kompliziert. Dafür lohnt es sich umso mehr, da nicht nur der Duft, der durch die Wohnung zieht während sie backen, sondern auch der Geschmack einmalig ist. Die Füllung ist nussig-süß, die leichte Orangennote ist einfach herrlich und der Teig ist weich und fluffig. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Hefezopf am liebsten mit ein wenig Butter esse - habt ihr das mal probiert? Wenn nicht wird es höchste Zeit!
Übrigens: Die Pistazien habe ich mir ungeschält und ungesalzen gekauft (z.B. bei Aldi) und dann einfach geschält und klein gemahlen, das dauert nicht zu lange und spart eine Menge Geld. Denn oft sind schon winzige Mengen Pistazien sündhaft teuer, weswegen man jedoch nicht auf den Genuss dieses wunderbaren Hefezopfes verzichten sollte. :)

Macht's gut und habt ein sonniges Frühlingswochenende,
Eure Selina 

Samstag, 12. März 2016

Mohn-Zitronen Donuts mit Heidelbeeren


Ich liebe Mädelsabende. Und das Gute ist, dass es die bei uns jeden Donnerstag gibt - ein Abend, den ich mir immer frei halte. Denn dann heißt es: leckeres Essen, wilde Gespräche, laute Lachsalven und nebenher läuft GNTM. Das interessiert uns meistens jedoch nur am Rande, so wie auch diesen Donnerstag. Vor lauter Geschnatter sah es eher so aus als hätte Heidi ihre Stimme verloren und wir müssten uns im Lippenlesen versuchen. Auch kein großer Verlust. 
Das Gute an meinen Freundinnen (selbstverständlich neben vielen, vielen anderen Vorzügen) ist, dass ich sie guten Gewissens als Food Friends bezeichnen kann. Auf der Liste der Gesprächsthemen steht ganz oben: Essen. Wo gehen wir nächste Woche essen? Was kochen wir nächsten Donnerstag? Welchen Kuchen habe ich vor kurzem in welchem Restaurant gegessen? In welches Café müssen wir demnächst unbedingt? 
Und was soll ich sagen? Ich liebe das!

Denn wenn ich über etwas immer und immer und immer reden kann, dann ist es Essen! Und Kuchen. Und Muffins. Und natürlich Donuts.

Genau die habe ich letzten Donnerstag zu einem solchen Mädelsabend mitgebracht. Das Problem: Zwei meiner Freundinnen fasten Süßigkeiten. Das wäre mein Untergang, ich glaube ernsthaft das könnte ich nicht mal drei Tage durchhalten. Also versuche ich es erst gar nicht und erfreue mich lieber an der süßen Seite des Lebens und genieße das. So wie es eben sein muss. Und aus diesem Grund habe ich jetzt das Rezept für diese köstlichen Mohn-Zitronen-Donuts mit Heidelbeeren und Buttermilch für euch. Wenn schon, denn schon! :)


Zutaten
für ca. 16 Donuts

300 g Mehl
225 g Zucker
2 EL Mohn
1 TL Natron
1 Prise Salz
240 ml Buttermilch
2 Eier
60 ml geschmolzene Butter
Abrieb und Saft von 1 Zitrone
1 TL Vanilleextrakt
100 g Heidelbeeren

Zubereitung
• Eine Donutform fetten. Den Ofen auf 175°C vorheizen.
• Mehl, Zucker, Mohn, Natron und Salz in eine Schüssel sieben. Beiseite stellen.
• Buttermilch, Eier, geschmolzene Butter, Saft und Abrieb der Zitrone sowie Vanilleextrakt in einer zweiten Schüssel verquirlen.
• Die feuchten zu den trockenen Zutaten geben und nur so lange rühren, dass gerade alles vermischt ist.
• Den Teig halbhoch in die Donutform füllen, darauf die Heidelbeeren verteilen. Restlichen Teig darauf geben - da die Donuts nicht so sehr aufgehen könnt ihr sie ruhig bis fast ganz oben hin füllen.
• Die Donuts für ca. 13 Minuten backen, kurz in der Form, dann auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
• Wenn sie gut abgekühlt sind könnt ihr sie mit einem Guss aus Zitronensaft und Puderzucker glasieren. 

Da die Donuts ja gebacken werden, sind sie nicht so fettig wie echte Donuts und haben eher eine "kuchige" Konsistenz, was ich aber wunderbar finde. Sie sind richtig fluffig und saftig und das leicht säuerliche der Zitrone und Buttermilch geben ihnen einen frischen Geschmack. Dazwischen dann der knusprige Mohn und die plötzliche Süße der Blaubeeren - einfach ein Träumchen.
Wie wär's denn, wenn ihr diese Donuts für euren nächsten Mädelsabend macht? Oder einfach für den nächsten Nachmittagskaffee? Denn die schmecken nicht nur jedem, der sie probiert, sie sind auch richtig schnell zusammengerührt und gebacken. 
Und jetzt interessiert mich noch: Wie sehen eure Mädelsabende aus? Legt ihr auch so viel Wert auf's essen oder doch eher auf romantische Filmchen? Ist bei uns auch schon mehrfach vorgekommen. Ich sage nur: Zwei an einem Tag. Hach so schön. Dazu dann aber natürlich Gemüse-Crostata, unser nächstes Vorhaben!


Jetzt wünsche ich euch ein schönes Wochenende mit hoffentlich viel Sonnenschein und einer tollen Zeit mit euren Liebsten!
Eure Selina