Donnerstag, 22. Oktober 2015

Apfelkuchen und Bratapfel-Kekse // vegan



Jedes Jahr Anfang Oktober ist es soweit: Dann steht meine gesamte Familie pünktlich um neun Uhr auf dem familieneigenen Apfelfeld, in Gummistiefeln und dicken Pullis, mit Handschuhen bewaffnet. Der Morgen ist knackig kalt, die Sonne blinzelt zwischen den Zweigen hindurch und die Blätter der Apfelbäume färben sich schon langsam golden. Nach einem großen Hallo steigt mein Onkel sofort auf die Leiter und schüttelt die Apfelbäume, sodass uns die Äpfeln direkt vor die Füße kullern. Auf dem Anhänger liegen schon die Säcke bereit und wir alle fangen fleissig an, die Äpfel in Körbe und Tröge zu sammeln. Die beiden Kinder meiner Cousine, von denen das Baby das erste Mal dabei ist, schauen gebannt zu oder helfen fleissig mit. Insgesamt sind wir 14 Leute und auf dem Feld ist ziemlich Betrieb. Bis wir dann um 12 Uhr fertig sind, sind bereits zwei Fuhren Säcke zum Bauern gebracht worden, der dann Apfelwein daraus keltern wird (Odenwald halt). Aber ein paar gefüllte Säcke sind uns auch erhalten geblieben und wir bilden daraus einen Kreis, machen es uns darauf gemütlich und verteilen frische Brötchen, in die eine dicke Scheibe Fleischwurst kommt. Dazu dann frisch gepresster Apfelsaft vom Bauern und für die Großen Apfelwein. Und auch wenn ich groß bin halte ich mich an den Apfelsaft - es gibt nichts Besseres!

Hier seht ihr das Feld, auf dem manchmal auch Kühe anzutreffen sind, die bei der Ernte aber auf das Nachbarfeld gebracht werden. Als Kinder sind meine Cousine und ich die Hügel hinunter gekullert - geholfen haben wir bei der Ernte damals eher weniger. Trotzdem war es für uns einer der schönsten Tage im Jahr. :)
Essen kann man die Äpfel auf dem Feld eher weniger: Mein Uropa, der die Bäume pflanze, zog es eher vor, die Äpfel in flüssiger Form zu sich zu nehmen. Aber trotzdem gibt es ein, zwei Bäumchen, an denen essbare Äpfel hängen. Und an diesem habe ich mich dieses Jahr ausgiebig bedient. Wenn dann aber eine große Tüte Äpfel in der Wohnung steht und nach einer Woche immer noch fast genau so viele da sind wie am Anfang, dann muss einfach gebacken werden. Also habe ich mich für zwei leckere Rezepte entschieden, beide vegan und beide fabelhaft.

Saftiger Apfelkuchen
Zutaten
180 g Mehl
170 g Zucker
1 TL Natron
1 TL Zimt
1 Prise Nelken
1 Prise Salz
120 ml Raps-/Sonnenblumenöl
60 ml Wasser
1 EL heller Essig/Apfelessig
1 TL Vanilleextrakt
3 geschälte Äpfel, in dünne Scheiben geschnitten

Zubereitung
• Alle trockenen Zutaten in eine Schüssel sieben.
• In einer zweiten Schüssel die feuchten Zutaten vermischen.
• Eine kleine Backform (ø 22cm) gut fetten und den Boden mit Backpapier auslegen.
• Die feuchten zu den trockenen Zutaten geben und kurz vermischen, nicht zu lange rühren. Der Teig ist recht dick, wird aber durch die Äpfel feuchter.
• Die in dünne Scheiben geschnittenen Äpfel unterheben.
• In die Form geben und glatt streichen.
• Im auf 175 °C vorgeheizten Ofen für 40-45 Minuten backen.

Bratapfelkekse
Zutaten
220 g Zucker
115 g vegane Butter/Margarine
1/2 TL Vanilleextrakt
1 großer Apfel oder 2 kleine
240 g Mehl
1 Prise Salz
1 TL Backpulver
1 TL Natron
1 TL Zimt
1 Prise Nelken
1 Prise Muskatnuss
+ 50 g dunkle Schokolade

Zubereitung
• Den Zucker mit der Butter cremig und fluffig rühren, dann den Vanilleextrakt hinzugeben.
• Den Apfel schälen und entkernen, dann grob reiben und ebenfalls untermischen.
• In einer zweiten Schüssel alle trockenen Zutaten vermischen.
• Zu den feuchten Zutaten geben und gut verrühren.
• In walnussgroße Bällchen rollen und auf zwei mit Backpapier ausgelegten Backblechen verteilen, dabei gut Abstand halten.
• Im auf 175°C vorgeheizten Ofen für 8-10 Minuten backen. Nach dieser Zeit werden sie noch nicht ganz gebacken erscheinen - aber keine Sorge, sie sind es!
• Erst kurz auf dem Blech abkühlen lassen, dann auf ein Kuchengitter legen und komplett abkühlen lassen.
• Die Schokolade schmelzen, in einen Gefrierbeutel geben und eine Ecke abschneiden. Auf den abgekühlten Keksen verteilen.

Ich sag's euch, der Apfelkuchen ist allererste Sahne, saftig, würzig und einfach zum reinlegen. Auch die Kekse sind - so wie ich sie mag - mehr weich und saftig als knusprig und auch wunderbar zimtig. Am Abend hatte ich meine Freundinnen eingeladen und den Kuchen gab es zum Nachtisch. Vorher haben wir einen köstlichen bunten Salat mit Walnüssen, Schafskäse und vor allem Ofenkürbis gemacht. Zum reinlegen! Und egal wie satt wir nach diesem Festmal waren, zu sechst war der Kuchen innerhalb weniger Minuten verputzt. Lecker zu ihm und auch zu den Keksen schmeckt Zimteis, das wir mit ein bisschen Sojaeis selbst angerührt haben. Es war ein Abend voller Völlerei, genau wie er sein muss.

Macht's gut und habt ein tolles Herbstwochenende!
Eure Selina 

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Banoffee-Pie

Ach jeh, schon wieder Bananen. Da backe ich Ewigkeiten gar nichts und plötzlich sind zwei Mal hintereinander Bananen die Stars der Show? Ganz ehrlich, in dem Bananenbrot vom letzten Post waren sie schon sagenhaft lecker - hier wird der Dekadenz aber noch mal die Krone aufgesetzt. Denn im Banoffee-Pie gehen die Bananen eine Liebelei mit Keksen, Karamell und frischer Sahne ein. Eine Traumkombi sage ich euch. Den Kuchen habe ich vor einigen Jahren schon mal gemacht und er ist mir seither in mehr als guter Erinnerung geblieben. Jetzt hatte eine Freundin Geburtstag und da ich weiß, dass sie Banoffee-Pie liebt, habe ich das Rezept wieder ausgegraben. Zu viert haben wir den Kuchen fast ganz aufgegessen, haben One Day geschaut und abwechselnd den Kuchen und Jim Sturgess angeschmachtet. Ein wirklich guter Abend.

Zutaten
250 g Schokokekse
100 g Butter, geschmolzen
4 mittlere Bananen
1 Dose (400 ml) gesüßte Kondensmilch
1 Becher Sahne

Zubereitung
• Die gesüßte Kondensmilch wird in der geschlossenen Dose in einen Topf gegeben und so viel Wasser eingefüllt, dass es die Dose vollkommen bedeckt - das ist wichtig! Für ca. 2 Stunden kochen, dann etwas abkühlen lassen, bevor ihr die Dose öffnet.
• Die Kekse im Gefrierbeutel mit einem Nudelholz zerkleinern. Die Butter schmelzen und die Krümel damit vermischen.
• Die Krümelmischung in eine leicht gefettete Spring- oder Tortenform geben und gleichmäßig festdrücken (auch gerne mit Rand). Für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
• Die Bananen schälen und in dünne Scheiben schneiden.
• Die Hälfte des durch den Kochprozess entstandenen Toffees auf den Keksboden geben. Nun die Bananen darauf verteilen und den Rest Toffee darüber gießen bzw. mit einem Löffel grob verteilen.
• Für nochmal 30-40 Minuten in den Kühlschrank geben.
• Mit Sahne und Schokostreuseln oder Kakaopulver verzieren und bis zum Verzehr kalt stellen.
• Genießen!


So einfach, so gut, so cremig und karamellig und sogar mit frischem, gesunden Obst (haha) - das müsst ihr probieren! Und wer keine Lust hat, einen Banoffee-Pie zu machen, der sollte wenigstens mal gesüßte Kondensmilch in der Dose kochen, um dann einen kööstlichen Karamell-Brotaufstrich zur freien Verfügung zu haben. Der darf auch gerne mal mit einem Löffel aus dem Glas gegessen werden. Denn in ein Glas gefüllt und luftdicht verschlossen hält sich das Toffee (genau wie Marmelade) für einige Zeit.

Hattet ihr denn schon mal Banoffee-Pie? Und wenn ja, ist der nicht einfach zum reinlegen? :)

Macht's gut ihr Lieben,
Eure Selina ♥