Samstag, 27. April 2013

Frische Topfenknödel in Rhabarberkompott



Ich möchte euch gerne eine Geschichte erzählen.
Die Geschichte der Topfenknödel und mir.
Sie beginnt ganz anders, als alle Liebesgeschichten, endet aber, wie alle Märchen, mit verzücktem Gesicht und dem üblichen „Sie lebten Glücklich bis an ihr Lebensende“ (nur, dass das Lebensende der Topfenknödel recht schnell kam, aber davon später mehr).
Liebe auf den ersten Blick ist so eine Sache und Liebe auf den ersten Les (also das erste Lesen, man verzeihe mir die lahmende Wortneuschöpfung) erst recht. Aber so war es bei mir und deswegen stand recht schnell fest: Ich muss die Bekanntschaft der Topfenknödel machen.
Vorrausschauend wie ich bin (eigentlich nicht, diesmal aber schon!) legte ich bereits am Vorabend einige Scheiben Weißbrot zur Seite, denn im Rezept hieß es „Etwa vier Scheiben Weißbrot vom Vortag“. In weiser Vorraussicht habe ich sogar 6 Scheiben genommen, weil mir vier Scheiben doch ein bisschen wenig vorkam – der erste Vorbote des kommenden Desasters.
Am nächsten Tag stellte ich mich mit knurrendem Magen in die Küche, bereitete alles vor... um dann festzustellen, dass meine sechs Scheiben Brot genau 70 g wogen, aber 400 g gebraucht wurden (ja, das habe ich erst in diesem Moment gesehen :D). Das restliche Brot hatte ich aber schon lange gespachtelt. So.
Was nun? Der nahende Nervenzusammenbruch brachte mich fast dazu, das Ganze hinzuschmeißen – dann jedoch besann ich mich eines Besseren, denn in der Kühltruhe warteten mehrere Scheiben Toastbrot darauf, verwendet zu werden. Eingefroren natürlich. Der Ofen macht's möglich und kurze Zeit später stand ich mit genau 300 g der gebrauchten 400 g vor der Waage. Mein Blut geriet in Wallung, als ich die ganze Prozedur von vorne begann – und schließlich endlich mit der gewünschten Menge aufwarten konnte.
Wie anstrengend das Verkneten des Teiges ist, während die Sonne durch das Fenster brutzelt, verschweige ich an dieser Stelle lieber.


Doch ihr würdet nicht die wunderbaren Topfenknödel zusammen mit dem wunderbaren Rhabarberkompott auf den Bildern sehen, wenn es mir zu guter letzt nicht doch geglückt wäre. Dann ärgerten mich die Kleinen allerdings noch mal beim Fotos machen. So ein paar Knödel dekorativ und ansprechend inmitten von irgendwie ziemlich unspektakulär aussehendem (wenn auch unglaublich leckerem) Rhabarberkompott abzulichten, ist gar nicht so einfach.
Aber ab da nahm die Liebesgeschichte ihren Lauf.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute (zumindest ich, von den Knödeln ist keine Spur mehr zu sehen).




 Zutaten:

Für die Knödel:
(7-8 Stück)

500 g Magerquark
400 g Weißbrot vom Vortag
50 g weiche Butter
40 g Zucker + 2 EL
1 Päckchen Vanillezucker
1 Ei
2 Eigelb
1 TL abgeriebene Zitronenschale

Für den Kompott:

500 g Rhabarber
1 Vanilleschote
100 g Zucker
150 ml Wasser

Zubereitung:

• Den Quark in ein sauberes Geschirrtuch geben und die Flüssigkeit ausdrücken.
• Die Rinde des Brotes abschneiden und fein mahlen (Blitzhacker o.ä.)
• Butter, 40 g Zucker, Vanillezucker, Ei, Eigelbe und Zitronenschale in einer großen Schüssel cremig rühren.
• Ausgedrückten Quark und Brotkrümel unterrühren bzw. kneten.
• Zudecken und für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
• Den Rhabarber schälen und in Scheiben schneiden.
• Wasser und Zucker in einem Topf erhitzen, die Vanilleschote auskratzen und Mark und Schote ebenfalls in den Topf geben. Ca. 2 Minuten köcheln lassen. Dann Rhabarber hinzugeben.
• Bei schwacher Hitze für 5-7 Minuten ziehen lassen.
• Für die Knödel einen großen Topf mit viel Wasser und 2 EL Zucker zum Kochen bringen.
• Aus der Topfenmasse 8 Knödel formen. Ins köchelnde Wasser geben und 8-10 Minuten ziehen lassen.
• Zusammen mit dem Rhabarberkompott servieren und genießen! :)


Wenn ihr bei dem Bild oben links genau hinschaut, seht ihr die kleinen schwarzen Pünktchen der Vanille im Rhabarberkompott.
Am liebsten würde ich mich hinein legen und die Topfenknödel umarmen. Hach. :)

Das nächste Rhabarberrezept wartet schon auf euch! Schließlich ist die Rhabarberzeit die schönste Zeit. :)
Übrigens nehme ich mit diesem Rezept bei dem Küchenplausch Rhabarber-Event teil. :)


6 Kommentare:

  1. Das klingt schon so verführerisch ... Ich liebe Rhabarber und in Verbindung mit Topfelknödeln... Habe ich noch nie ausprobiert :) Aber es wird höchste Zeit dafür!

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  2. Mensch das doofe Toast! Aber wenigstens hat es sich gelohnt. Rhabarber und ich sind leider keine Freunde, aber vielleicht wird das ja mit einem Erdbeerkompott richtig lecker.

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  3. das sieht super lecker aus! Kompliment! schön, wenn der Geschmack hat hinterher für den Toast-Stress entschädigt ;-)

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  4. Ohhh ich lieeeebe Topfenknödel :D Mit Rhababerkompott hatte ich es allerdings noch nie ausprobiert, muss ich das nächste mal machen :)

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  5. Schon nachgekocht und es war einfach SAGENHAFT lecker :D Also wirklich SOSOSOSOSOSOSOSOSOSOOOO lecker - mjamiiii! Hilfreich wäre nur ne Angabe gewesen für wie viele Personen das zählt ;) LEcker dazu auch noch: Erdbeeren!

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    1. Ohh, ich freu mich gerade wie ein Schneekönig (zum Glück liegt allerdings kein Schnee mehr :D)!
      Tausend Dank, für dein nettes und positives Feedback :) Das mit den Personen war so eine Sache, ich selbst habe 3 1/2 Stück geschafft, meine Mutter aber nur 2 :D Ich schreibe trotzdem hinzu für wieviele Knödel das Rezept ist, danke für den Hinweis :)

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