Freitag, 19. Februar 2016

Haselnuss-Blutorangen-Gugelhupf

Wo man auch hinschaut, überall schießen gerade Rezepte mit Blutorangen aus dem Boden. Kein Wunder, denn gerade ist Blutorangenzeit und ich finde die schmecken einfach noch mal einen Ticken besser als normale Orangen. Auch bei mir gibt es einen wunderbar saftigen und nussigen Blutorangenkuchen mit dem entsprechenden fruchtigen Guss obendrauf. Natürlich auch ohne Probleme mit normalen Orangen machbar, ich mag nur einfach die Farbe. :) 
Wenn ich noch ein paar Blutorangen übrig hätte würde ich übrigens sofort die bestimmt verboten leckere Blutorangen-Tarte von Vera backen - aber jetzt wird erstmal der Nusskuchen weg geputzt und das ist gar nicht so schwierig. Denn er wird wirklich von Tag zu Tag besser, saftiger und intensiver im Geschmack.


So einen Kuchen kann ich sehr gut gebrauchen, zumal die Uni wieder losgegangen und mein Semester ziemlich vollgestopft ist. Wenn ich also von der Soziologie-Vorlesung über Familie oder von meinem Literatur Hauptseminar ("Der Teufel und das Böse") nach Hause komme, kann ich mir zuallererst ein Stück Kuchen und dazu einen Chai-Tee mit Milch genehmigen. Bestes Mittagessen! Sogar besser als - das darf man eigentlich niemandem erzählen - die halbe Packung Ben&Jerry's die ich Anfang der Woche zu Mittag hatte. Immerhin ist im Kuchen ja eine Frucht drin und Nüsse haben auch gesunde Fette. Eine vollwertige Mahlzeit also!



Haselnuss-Blutorangen-Gugelhupf
abgewandelt nach Cynthia Barcomi

Zutaten
180 g Mehl
40 g Stärke
50 g gemahlene Haselnüsse
1 Orange (Abrieb und Saft)
250 g Zucker
1 TL Natron
1 TL Backpulver
1/2 TL Salz
200 g saure Sahne
2 Eier
1 TL Vanilleextrakt
220 g weiche Butter

Zuckerguss: Saft einer Blutorange + Puderzucker

Zubereitung
• Mehl, Stärke, Haselnüsse, Zucker, Natron, Backpulver und Salz in eine Schüssel sieben. Den Orangenabrieb hinzugeben.
• In einer separaten Schüssel 50 g saure Sahne mit den Eiern, dem Orangensaft und dem Vanilleextrakt vermischen.
• Die weiche Butter zu den trockenen Zutaten geben und mit den Fingern in das Mehl reiben, bis gleichmäßige Krümel entstanden sind.
• Nun die restlichen 150 g saure Sahne mit der Küchenmaschine unterrühren.
• Schließlich die Eiermischung in drei Portionen hinzugeben, dazwischen jeweils gut verrühren.
• In eine gefettete Gugelhupf-Backform geben.
• Im auf 175°C vorgeheizten Ofen für 30 Minuten backen und mit der Stäbchenprobe prüfen, ob der Kuchen durch ist.
• Für 10 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann auf ein Küchengitter geben.
• Für den Zuckerguss den Blutorangensaft und den gesiebten Puderzucker miteinander vermischen, sodass ein cremiger Guss entsteht, der weder zu fest noch zu flüssig ist. Genaue Mengenangaben habe ich keine, ihr könnt einfach mit der Zugabe von Puderzucker und Saft experimentieren bis ihr die gewünschte Konsistenz habt (Ich tendiere immer dazu den Guss eher dicker zu machen, sodass er auch am Kuchen haften bleibt und nicht die Hälfte auf dem Kuchengitter landet).


Der Kuchen mag vielleicht etwas unspektakulär klingen aber für mich ist er der perfekte Gugelhupf für jede Gelegenheit. Ohne viel Aufwand zusammen gerührt, nussig, dezent fruchtig und saftig ohne Ende.

Habt ein tolles Wochenende,
Eure Selina 


Donnerstag, 11. Februar 2016

Himbeer-Käsekuchen-Brownies

Der Valentinstag. Ich glaube dieses Wort habe ich auf diesem Blog noch nie in den Mund... ähm, in die Hand genommen. Normalerweise kann ich diesem kommerziellen Tag kaum etwas abgewinnen und finde, man sollte an jedem einzelnen Tag dem einen, besonderen Menschen zeigen, wie gerne wir ihn haben. Dafür braucht man doch nicht extra einen Tag! Aber andererseits ist es viel zu oft so, dass man im Alltagsstress, Alltagstrott und Alltagssumpf einfach vergisst, wie glücklich man sich schätzen kann, einen solchen Menschen an seiner Seite zu haben. Man vergisst, es demjenigen zu sagen und sich für all die lieben Kleinigkeiten zu bedanken, die er so tagtäglich tut. Und wenn es dann diesen einen Tag gibt, der einen daran erinnert, dann kann das doch auch nicht schaden, oder?

Rosen kaufen oder unendlich viel Geld für irgendwelche Geschenke ausgeben - das finde ich hingegen total unnötig. Dieser ganze Kommerz der mit der Liebe betrieben wird ödet mich ziemlich an. Viel schöner ist es doch, wenn man sich an diesem Tag uneingeschränkt Zeit füreinander nimmt, ihn gemeinsam verbringt, spazieren geht, danach etwas leckeres kocht und dann zum Nachtisch diese leckeren Himbeer-Käsekuchen-Brownies kredenzen kann. Denn das wirklich Wichtige sind nicht irgendwelche Blumensträuße sondern die Zeit, die wir miteinander haben, die so wertvoll ist und die man viel zu oft einfach so verschwendet. Daran sollte uns der Valentinstag erinnern: Zu schätzen, was wir haben und dies gemeinsam zu feiern.

Himbeer-Käsekuchen-Brownies
abgewandelt nach Cynthia Barcomi

Zutaten
Brownieteig
200 g Zartbitterschokolade
80 g Butter
120 g Zucker
2 Eier
1 TL Vanilleextrakt
100 g Mehl
1 Prise Salz
1/2 TL Natron

Käsekuchenteig
240 g Frischkäse
100 g Zucker
2 TL Zitronensaft
1 Ei
1 TL Vanilleextrakt
1 Prise Salz
20 g Stärke

ca. 200 g Himbeeren, frisch oder gefroren

Zubereitung
• Alle Zutaten (bis auf die Himbeeren) sollten Raumtemperatur haben!
• Die Schokolade hacken und zusammen mit der Butter über einem Wasserbad schmelzen. Den Zucker unterrühren. Beiseite stellen und abkühlen lassen.
• Wenn die Schokoladenmischung abgekühlt ist, die Eier und den Vanilleextrakt hinein schlagen.
• Mehl, Salz und Natron in einer Schüssel mischen, dann in die Schokomasse rühren, bis gerade alles feucht ist - nicht zu lange rühren!
• Den Frischkäse zusammen mit dem Zucker in einer Schüssel cremig rühren.
• Das Ei, den Zitronensaft, den Vanilleextrakt, das Salz und die Stärke hinzugeben und vermischen.
• Eine eckige Form fetten und den Boden mit Backpapier auslegen.
• Die Brownie-Masse hineingeben und grob auf dem Boden verstreichen - es muss nicht perfekt sein, denn dann sehen die aufgeschnittenen Brownies meiner Meinung nach interessanter aus.
• Die Käsekuchen-Masse in die Form geben und verstreichen. Nun die Himbeeren auf der Masse verteilen.
• Im auf 180°C vorgeheizten Ofen für 35-37 Minuten backen.
• Die Ofentür öffnen und die Brownies darin für einige Zeit abkühlen lassen. Erst dann auf einem Kuchengitter komplett abkühlen lassen und vor dem Servieren für einige Stunden in den Kühlschrank geben.

Wenn ein Käsekuchen einreißt, dann ärgert das immer sehr viele. Mir hingegen ist das ziemlich egal (außer, dass die Bilder mit einem intakten Käsekuchen schöner geworden wären, aber niemand ist perfekt :)), denn der Geschmack ist tausendmal wichtiger - und der überzeugt ohne Zweifel sofort! Wie kann etwas, das aus saftigen Brownies, cremigem Käsekuchen und fruchtigsüßen Himbeeren besteht, überhaupt schlecht sein? Das, finde ich, grenzt an Unmöglichkeit.
Ob ihr diese wahnsinnig leckeren Brownies noch heute, morgen, in drei Tagen oder in drei Wochen backt, ist euch überlassen. Denn dafür braucht es keinen Valentinstag - dem Menschen an eurer Seite könnt ihr jederzeit sagen und zeigen, dass ihr ihn liebt.


Habt ein schönes Wochenende und bis ganz bald,
Eure Selina 

Sonntag, 7. Februar 2016

Gemüse-Crostata



So ein Winterschlaf ist was schönes. Besonders wenn man ihn im verschneiten Odenwald und dann im noch verschneiteren Bayrischen Wald verbringt. Aber das Erwachen aus dem Schlaf hat etwas befreiendes, etwas lebendiges und belebendes. Die Vögel trällern als sei Frühling, die Luft ist klar, frisch und wie neu. Den ersten richtig sonnigen und sogar warmen Tag des Jahres habe ich gestern Kaffee trinkend in der Sonne verbracht und ich habe mich so leicht gefühlt wie schon lange nicht mehr.


Nach den schokolierten Weihnachtsfeiertagen und einem mit Fondue gebührlich gefeierten Silvester ist es auch sehr erstrebenswert, sich mal wieder etwas leichter zu fühlen. Also dachte ich mir, ich backe keinen Kuchen - nein, Etwas salziges sollte es sein. Da flatterte die E-Mail von dem Online-Shop Hagen Grote*, der vor allem Produkte führt, die das Koch- und Bäckerherz höher schlagen lassen, in den Briefkasten. Neben allen möglichen Küchenutensilien führt Hagen Grote auch Gewürze, Antipasti, Olivenöl und vieles mehr. Und dieses Olivenöl*, das von der Hagen Grote Eigenmarke auf Mallorca gewonnen wird, war es, das ich ausprobieren durfte.
Ich liebe es ja, Olivenöl mit etwas Salz und Pfeffer mit einem frischen Weißbrot aufzutunken. Aber da man dafür nicht unbedingt ein Rezept braucht, dachte ich an meinen zweit-liebsten Verwendungszweck: Ofengemüse.

Aber nicht irgend ein Ofengemüse, verpackt in den buttrig-knusprigen Teig einer Crostata sollte es werden. Da dies meine erste Crostata war und ich seit fast zwei Monaten nichts mehr gebacken habe (das mir gelungen ist, schnief), war ich ein bisschen nervös. Am Ende hat jedoch alles geklappt und ich stand voller Stolz vor einem dampfenden Träumchen mit einer perfekten, blättrigen Kruste, gegrilltem Gemüse, Mozzarellastückchen und gerösteten Pinienkernen. Mal ehrlich, wer kann dazu nein sagen? Also ich nicht, deswegen liege ich auch gerade bewegungsunfähig auf der Couch und sehe kleine Pinienkerne um meinen Kopf schwirren. 

Gemüse-Crostata
nach einem Rezept von Cynthia Barcomi
für 2-3 Personen

Zutaten
200g kalte Butter
225 g Mehl
55 g Polenta
15 g Zucker
1/2 TL Salz
80 ml Eiswasser

1 rote Paprika
1 gelbe Paprika
1 große Zucchini
2 rote Zwiebeln
3 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
Kräuter der Provence
1 Kugel Mozzarella
1 Hand voll Pinienkerne
1 Ei

Zubereitung
• Mehl, Polenta, Zucker und Salz vermischen.
• Die in kleine Stücke geschnittene Butter mit den Händen zügig unterkneten, sodass grobe Krümel entstehen.
• Nun das Eiswasser hinzugeben und zu einem Teig verkneten. Diesen nicht zu lange kneten, er soll gerade zusammen halten. In eine Frischhaltefolie packen und für 2 Stunden (oder über Nacht) in den Kühlschrank legen.
• Die Paprika entkernen, in Streifen schneiden, die Zucchini in Ringe schneiden und die Zwiebel schälen und ebenfalls in grobe Streifen schneiden.
• Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen, mit Olivenöl beträufeln, mit Salz, Pfeffer und Kräuter der Provence würzen.
• In einem auf 200°C vorgeheizten Ofen bei Ober- Unterhitze für 25 Minuten rösten.
• Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen, nebenbei die Pinienkerne in einem kleinen Topf ohne Fett rösten und ebenfalls zur Seite stellen.
• Wenn die zwei Stunden um sind den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche rund ausrollen, sodass er 5 mm dick ist und 30 cm Durchmesser beträgt.
• In die Mitte des Kreises das Gemüse verteilen, darauf den Mozzarella zupfen und die Pinienkerne verteilen. Am Rand jedoch ca. 6 cm Platz lassen, da dieser anschließend hochgeschlagen und auf das Gemüse gelegt wird. Diesen mit etwas Ei bestreichen.
• Bei 200°C für insgesamt 35 Minuten backen - nach 20 Minuten die Bräunung prüfen, falls die Crostata zu dunkel wird einfach etwas Küchenpapier darauf legen.
• Warm oder lautwarm genießen! 



Ich glaube, die muss ich noch mal machen. Auch wenn es nach viel Arbeit aussieht ist die Crostata recht schnell zubereitet. Der Teig ist fix zusammen geknetet, wer mag auch gerne am Vortag (oder noch davor, er hält sich einige Tage im Kühlschrank) und das Gemüse röstet sich auch so gut wie von alleine. Und der Geschmack ist einfach einmalig. Vielleicht wird die liebe Crostata sogar mein neues Lieblingsessen. Andererseits sind Germknödel auch so lecker.

Macht's gut und erfreut euch an den ersten Frühlingstagen! :)

Eure Selina 


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