Montag, 29. September 2014

Schokoladen Soufflée Kuchen mit Zimt


Es ist schwieriger als ich dachte, sich an eine neue Location zum Backen und Fotografieren zu gewöhnen. Das Licht ist völlig anders, die Utensilien und Fotoprops stehen an anderen Plätzen, der Ofen ist irgendwie seltsam, überall sind Dinge im weg, die vorher nicht da waren und einfach das ganze Gefühl ist anders. Mein Tisch steht jetzt nicht mehr an der Wand sondern mitten im Raum und somit habe ich nichts mehr, an das ich meine Hintergründe anlehnen/festmachen kann. Zwischendurch habe ich auf dem Bett fotografiert, auch mal auf dem Boden - ich glaube ich habe jetzt alle Möglichkeiten durch, aber die Perfekte ist noch immer nicht gefunden. Dann misslang mir ein wunderbarer Käsekuchen, weil das Wasserbad, das den Kuchen im Ofen umgeben sollte, irgendwie IN den Kuchen gelangte. Der war dann ein bisschen sehr nass und wanderte direkt, zusammen mit ein paar Frusttränchen, in den Mülleimer.
Zu diesen Problemen kam in den letzten Tagen noch das Leben 1.0 und die Uni hinzu, das meine vollste Aufmerksamkeit verlangte und mein Kopf war voll von tausend Dingen.



Aber heute kam ich endlich mal wieder zum backen. Schon länger hatte ich Lust auf etwas souffléeartiges, das so luftig leicht ist wie der misslungene Käsekuchen. Und am besten ohne Wasserbad auskommt. Und mit Schokolade ist.
Ich denke mit diesem Schokoladen Soufflée Kuchen mit Zimt habe ich etwas gefunden, das so ziemlich alle meine Träume vereint - süß, zimtig, fluffig aber saftig, schokoladig und einfach köstlich. Man sollte ihn nur ganz abkühlen lassen, am besten sogar für einige Zeit im Kühlschrank, denn ganz frisch zerfällt er sehr leicht und das wollen wir ja nicht, oder? Ich sag das jetzt nur so, ist nicht so dass meine Ungeduld dem Fotografieren wieder mal einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, ne. :)

Zutaten
290 g Bitterschokolade
175 g Butter
170 g Zucker
40 g Mehl
1/2 TL Zimt
1 TL Vanillezucker
1 Prise Salz
6 Eier, getrennt

Zubereitung
• Eine kleine Springform gut einfetten.
• Den Ofen auf 160 °C vorheizen.
• Die Schokolade mit der Butter über einem Wasserbad schmelzen.
• Dann 6 EL (!) des Zuckers unterrühren und abkühlen lassen. Zimt, Vanillezucker, Salz unterrühren.
• Die Eier trennen und die Eigelbe einzeln zur Schokomischung rühren.
• Nun das Mehl untermischen.
• Die Eiweiße mit einer Küchenmaschine schaumig rühren, dann eine Prise Salz hinzugeben und rühren lassen, bis das Eiweiß fast steif ist. Nun den restlichen Zucker langsam einrieseln lassen. So lange weiter schlagen, bis das Eiweiß ganz steif und glänzend ist.
• Auf mehrere Male langsam und behutsam unter die Schokomasse heben.
• In die kleine Springform füllen und für ca. 45-55 Minuten backen.
(Bei der Stäbchenprobe sollten noch einige feuchte Teigkrümel am Stäbchen hängen.)
• Vollständig abkühlen lassen und mit Kakaopulver bestreuen oder wie gewünscht verzieren.
• Genießen! 

So, das wäre geschafft! Jetzt muss ich dringend meine Küche aufräumen und abspülen (Gott, ich bewundere alle Menschen die für lange Zeit ohne Spülmaschine leben können und es aushalten!) und dann habe ich wohlverdienten Feierabend.

Macht's gut und bis bald,
Eure Selina 

Donnerstag, 11. September 2014

Limettenkekse mit gebräunter Butter



Ich bin ein bisschen verliebt in diese Kekse. Aber nicht, weil ich Kekse toll finde - das tue ich nämlich nicht. Diese Tatsache erwähne ich auch jedes mal aufs Neue, wenn ich ein Keksrezept poste. Wieso tut sie es dann überhaupt? fragt ihr euch sicher. Und irgendwie kann ich euch da gar keine richtige Antwort geben. Manchmal mag ich es einfach, dass abgesehen von Kuchen und Muffins und den üblichen Verdächtigen auch ein paar knusprige Kekschen in meinem Ofen vor sich hin backen. Außerdem gehen (diese) Kekse so unwahrscheinlich schnell und einfach, dass man sie einfach lieben muss. Verliebt bin ich auch in den nussigen Geschmack der gebräunten Butter und die leicht saure Note der Limette. Außerdem finde ich die Kekse so perfekt, wie sie nur sein können: Außen knusprig und Innen weich!
Und nur weil ich mich eigentlich seltenst für Kekse begeistern kann, gilt das ja nicht für meine Freunde - im Gegenteil. Ich liebe es eben, anderen eine kleine Freude zu machen. Und Kekse sind da ein ganz einfaches Erfolgsrezept. :)

Zutaten
250 g Mehl
1/2 TL Natron
1 Prise Salz
115 g Butter
50 g brauner Zucker
150 g weißer Zucker
1 ganzes Ei
1 Eigelb
3 TL Limettensaft
Abgeriebene Schale von 1 Limette
Wer mag: 1 TL Zitronenaroma

Zubereitung
• Um die Butter zu bräunen: In einem kleinen Topf über mittlerer Hitze schmelzen und dabei rühren. Anschließend immer mal wieder rühren, bis die Butter sich braun färbt und kleine braune Stückchen am Boden auftauchen (dauert ungefähr 5 Minuten). Dann von der Herdplatte nehmen und etwas abkühlen lassen.
• Mehl, Natron und Salz vermischen.
• Die gebräunte Butter mit dem Zucker cremig rühren. Nun das Ei und das Eigelb unterrühren.
• Limettensaft, -schale und Aroma hinzugeben.
• Nun die Mehlmischung einrühren.
• Mit den Händen auf einer bemehlten Arbeitsfläche kurz durchkneten.
• Kleine Kugeln formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben, auf den Abstand achten.
• Für 12-15 Minuten bei 160 °C backen. Etwas abkühlen lassen und dann auf ein Kuchengitter geben.
• Genießen! 


Das Rezept habe ich (ich, die Kekshasserin!) sogar schon mehrmals gemacht und sie gelingen nicht nur jedes Mal, sie schmecken mir in ihrer Einfachheit richtig gut. Wer mag kann noch einen leichten zitronigen Zuckerguss auf sie geben - das stelle ich mir auch deliziös vor. :) Übrigens schmecken die Kekse auch ohne die gebräunte Butter. Wer's also etwas eiliger hat, schmilzt die Butter ganz normal und benutzt sie so.
Nun muss ich aber auch schon los und die Kekslein auf einen Spieleabend mit meinen Freundinnen mitnehmen! Macht's gut ihr Lieben und habt ein fabelhaftes Wochenende!

Eure Selina 

Freitag, 5. September 2014

Double Chocolate Windbeutel

Als ich gestern mit einem großen Teller voller Windbeutel mit der Straßenbahn durch Mannheim fuhr, wurde ich doch tatsächlich von einem Mädchen angesprochen, was das denn auf meinem Teller wäre. Sowas ist mir ja noch nie passiert! Und dann noch auf Englisch, weswegen ich erstmal gar nichts verstand, weil ich damit nun wirklich nicht gerechnet habe. Und dann erklärt mal einer (wie sich später herausstellte) Kolumbianerin, was genau ein Windbeutel ist. Nachdem ich erstmal eine Weile herumgestottert habe, weil Englisch nun wirklich nicht zu meinen Stärken zählt, nannte ich sie kurzerhand "Windy Bags". :D Aber was heißt Brandteig auf Englisch? Burning dough?

Um meine Verlegenheit ob ihres perfekten Englischs ein wenig zu kompensieren, bat ich ihr dann einen der Windy Bags an und wir unterhielten uns (bzw. sie unterhielt eher mich) während der gesamten Fahrt. Ganz fachmännisch erklärte sie mir dann, dass sie ihren Windy Bag köstlich fand, nicht zu süß und nicht zu unsüß und wunderbar schokoladig. Und sie war unheimlich dankbar und hat sich total gefreut. Was mich wiederum total gefreut hat - und dann waren alle glücklich. :)
Achso, vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich unterwegs zu einer Freundin war und nicht einfach so grundlos mit Windbeuteln im Gepäck durch Mannheim kutschiere. Man weiß ja nie. :)



Zutaten
250 ml Wasser
125 g Butter
1 Prise Salz
3 TL Zucker
180 g Mehl
20 g Kakaopulver
5 Eier

100 g weiße Schokolade
200 g Sahne
1 EL Puderzucker

Zubereitung
• Butter, Salz, Zucker und Wasser in einen Topf geben. Aufkochen.
• Mehl und Kakaopulver vermischen. Bei geringerer Hitze in den Topf geben und sofort mit einem Holzlöffel kräftig rühren.
• Nun für ca. 5 Minuten weiter rühren, bis sich ein Teigkloß gebildet hat und auf dem Boden des Topfes eine dünne Schicht entsteht.
• In eine Küchenmaschine geben und weiter rühren, bis der Teig etwas abgekühlt ist und kein Dampf mehr aufsteigt.
• Nun die Eier einzeln hinzugeben und vermischen.
• Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig in einen Spritzbeutel geben.
• Nun die Windbeutel auf das Backpapier spitzen, ca. in der Größe von Golfbällen, und reichlich Abstand zwischen ihnen lassen.
• Bei 180°C Unter-Ober-Hitze für 25 Minuten backen (meine waren sehr groß, wenn ihr sie etwas kleiner macht backt sie für 20 Minuten). Dann auf 160°C reduzieren und für weitere 10 Minuten backen. Abkühlen lassen.
• Die Creme zubereiten: Die Schokolade schmelzen und dann abkühlen lassen, sodass sie aber noch flüssig ist. Die Sahne mit dem Puderzucker steif schlagen und dann die Schokolade unterheben. Ebenfalls in einen Spritzbeutel füllen.
• Die Windbeutel aufschneiden und mit der Schokosahne füllen.
• Gekühlt genießen! 

Wie meine kolumbianische Freundin schon meinte, die Windbeutel sind wirklich köstlich. Und gerade jetzt, wo der Sommer auf der Schwelle zum Herbst steht, man ihn aber einfach noch nicht gehen lassen will, finde ich die Kombination aus leichtem Windbeutel und seelentröstender Schokolade ziemlich perfekt.
Der Teig wird ein bisschen zäh und erst sah es auch so aus, als würde gar nichts passieren, aber dann sind die Windbeutel plötzlich aufgepufft. An der Füllung mag ich nicht nur ihren Geschmack nach weißer Schokolade sondern auch dass sie so einfach und schnell geht. Außerdem werde ich in Zukunft die Windbeutel wohl immer aufschneiden, da diese ganze Loch-reinbohren-und-füllen-Geschichte, die ich hier verwendet habe, viel zeitaufwendiger ist.


Euch allen ein wunderwunderschönes Wochenende!
Eure Selina